Montag

Z.E.I.T.

20.2.07
So einige von uns haben es inzwischen geschnallt, dass das einzige was der Allmächtige uns abverlangt oder gerne von uns möchte ist, dass wir Ihn und unseren Nächsten lieben (siehe Matthäus 22: 37-39). Also gut: gesagt, getan: wir gehen mal eben daher und lieben Gott unseren Herrn von ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzer Kraft, und unseren Nächsten wie uns selbst. Oder? Liebe ich mich überhaupt selber? Und wie liebe ich einen Gott, den ich noch nie gesehen habe? Und die eigene Frau oder den eigenen Mann lieben, solange sie jung und hübsch sind, und die Kinder, wenn sie brav sind, geht ja noch...aber dann?
Ich glaube, diese Lebensaufgabe, die Gott uns allen gestellt hat, ist doch ein härterer Brocken an dem wir zu knabbern haben, als sich die meisten von uns eingestehen wollen.
Es ist keinesfalls eine Kunst die sich in dem einstündigen, wöchentlichen Kurs erlernt, den die meisten Interessenten absolvieren. Damit wären wir auch schon bei der Wurzel der Sache. Genauso wie für Kinder, wird das Wort Liebe auch für Gott und unseren Nächsten folgendermaßen buchstabiert: Z.E.I.T. Es benötigt einfach unheimlich viel Zeit, zu lernen, jemanden zu lieben. Man muss ihn richtig kennenlernen, seine Seele erfassen und ergründen, den eigenen Blick voll und ganz auf ihn richten um ihn richtig erblicken, erfassen, hören können. Was spricht seine Seele? Wie gut kennst du wirklich das Herz deiner Frau - deines Mannes - deines Kindes, das Herz Gottes?
Und da sind wir auch schon bei dem Problem an der Sache, und was das ganze so schwierig macht: wer hat heute schon noch Zeit? Es gibt Leute die behaupten dass Gott einzig und allein aus der Bibel zu jemandem sprechen kann, aber ich befürchte dass solche Leute leider ihre Augen und Ohren noch nicht geöffnet haben, denn Gott kann so ziemlich durch alles oder jeden sprechen, wenn Er will. Ist Er allmächtig, oder nicht? Zum Beispiel das verfilmte Kinderbuch aus den 70ern "Momo," dass wir uns damals zur Pflichtlektüre gemacht haben, als wir noch alles mögliche Kraut rauchend träumend im Gras lagen... In ihm wird erzählt von den grauen Männern, die der Menschheit die Zeit stehlen, und das Mädchen Momo kommt ihnen natürlich auf die Schliche und muss die Welt retten, oder so ungefähr...
Manchmal spricht Gott so laut, Er schreit fast, und trotzdem kriegen wir nichts mit.
Wenn uns die Herren in grau einmal die Zeit gestohlen haben, dann ist es auch mit unserer Liebe nicht mehr sehr weit her, denn es kostet ganz einfach Zeit jemanden - besonders einen so speziellen, unsichtbaren Jemand wie Gott - zu lieben.
Es hängt somit alles von unserer freien Wahl ab: was ist uns wichtiger? Zu lernen, Gottes einziges Gebot zu befolgen, oder die Barbies und Autos und tollen Dinge, die uns die grauen Männer im Austausch für unsere Zeit anbieten?
Es ist offensichtlich, welche Wahl die meisten von uns getroffen haben. Um Gott zu lieben, muss man erst einmal an Ihn glauben, aber auch das braucht Zeit, denn Glaube wächst, indem man Gott zuhört. Und so erfüllen wir eine 2000 Jahre alte Prophezeiung: "Und weil der Unglaube überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten" (Matth.24:12). Und die grauen Herren paffen weiterhin munter ihre Zigarren.
Richtig schockierend wird es erst, wenn wir merken, wie kläglich wir versagen, das einzige noch gültige Gebot einzuhalten, denn Jesus sagte, dass wir Ihn nur so sehr lieben, wie wir es schaffen, auch den geringsten Seiner Brüder zu lieben... In anderen Worten: man liebt Gott nur so sehr wie die Person, die man am wenigsten ausstehen kann (Siehe Matth.25:31-40). Schluck. Wie's aussieht, haben wir einiges zu lernen.

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