Montag

Die Lust des Fleisches

Viele Kirchen merken gar nicht welchen Schaden sie mit ihrer heuchlerischen Heiligtuerei anrichten und welch katastrophale Auswirkungen sie auf ihre Gemeinden, auf die Welt schlechthin, und auf das Image Gottes haben.

Wir haben Freunde die sich gerade in ihren Gemeinden mit dem Thema Sexualität auseinander setzen, und das Resultat ist verheerend. Wenn eine Frau bereits einmal verheiratet war, verbietet ihnen ihre Kirche, nochmals zu heiraten. Verdammt zu einem Leben in Einsamkeit. Mit wessen Autorität?
Zwar empfielt Paulus Frauen die ihren Mann verlassen haben, nicht wieder zu heiraten (1.Kor.7:11), aber was wenn der Mann sie verlässt, oder ihren Glauben nicht teilt? Und was ist mit anderen Bibelpassagen, die von Kirchenleuten störrisch ignoriert werden, wie z.B. "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet" (Matth.7:1)? Es ist so einfach die ganze Schuld und Versinnbildlichung der Sünde in das Thema Sex zu projezieren um von den wahren Problemen der Kirche abzulenken. (Ablenkungsmanöver waren schon immer eine beliebte Taktik des Teufels.)

Wenn eine Frau irgendeine Art sexuellen Verlangens verspürt und dies zum Ausdruck bringt, wird mit der Stirn gerunzelt und ihr gesagt sie solle sich ihrer Dämonen entledigen. Woher kommt dieser ganze Bockmist? Nein. Nicht aus der Bibel!
Wenn jene ach-so-frommen, heiliger-als-alle-anderen, bitte-nicht-berühren Christen lange genug aufhören würden Feuer und Schwefel zu predigen um einmal wirklich ihre Bibeln zu lesen, dann würden sie dort in der Tat einen völlig anderen Gott vorfinden. Einen Gott der, anstatt - wie man Ihm zuschreibt - ein Gegner der Sexualität zu sein, sie nicht nur Selbst erschaffen hat, sondern auch immer und immer wieder klar gestellt hat dass es in Seinem Interesse liegt dass die Menschheit sie auch nutzt.
Was war das erste Gebot dass Er den Menschen je gab? "Seid fruchtbar und mehret euch!" (1.Mose 1:28). Und das befahl Er nicht nur Adam und Eva bevor sie sündigten (und jene Sünde hatte absolut gar nichts mit Sex zu tun), sondern auch Noah und seinen Söhnen und Abraham und Jacob.

Ich fordere jeden Anti-Sex Prediger heraus (bevor er mit dem nächsten Prosituierten in der Öffentlichkeit erwischt wird), das 16.Kapitel aus dem Buch Hesekiel zu lesen. Das klingt ganz und gar nicht nach dem prüden Gott den sie versuchen ihrer Gemeinde anzudrehen nur um schön die Kontrolle über sie haben zu können.

Lasst uns mal einen Blick werfen auf die wahre Sünde! Das Wort das für "Lust" im Neuen Testament benutzt wird (denn das Alte Testament enthält nichts vergleichbares mit der religiösen Anti-Sex Voreingenommenheit des heutigen Christentums, mit einem Gott der einem Seiner Propheten befiehlt, eine Hure zu heiraten, einem anderen, nackt herumzulaufen, und der Seinen Königen und Führern erlaubt mehrere Frauen gleichzeitig zu haben, usw. Lest das Hohelied Salomons,wenn ihr mir nicht glaubt, oder das Buch Ruth oder Ester!), stammt von dem griechischen Wort für "Begehren." Dieses "Begehren" wird traditionell automatisch als sexuell interpretiert. Aber sexuelles Begehren ist nicht das einzige Begehren das uns Schwierigkeiten macht. Es ist wahrscheinlich das geringste aller Übel das uns Menschen - besonders die angeblich frommen unter uns - plagt. Wie ein gewisser Theologe es so adäquat ausdrückte, verlangen wir ein totales Einhalten des Gebots, "du sollst nicht ehebrechen," während wir vielzählige Ausreden finden, das Gebot "du sollst nicht töten" zu ignorieren. Man sehe sich nur einmal die billigen Vorwände für Bushs Holocaust im Iraq an. Und wenn sie ihn lassen, fällt er im Iran ein wie Hitler in Polen. Es scheint so als ob es Macht ist, wonach es manchen Leuten lüstet. Ein weiteres größeres Übel als sexuelles Verlangen ist die Gier! Andere wiederum verfallen dem Verlangen danach, sich selbst und andere zu betrügen, weil sie einfach nicht scharf auf die Wahrheit sind. Die Furcht lässt uns aus dem Verlangen heraus leben, unsere Hülle zu pflegen, unser Überleben zu sichern, anstatt auf Gott zu vertrauen und auch auf unsere Seele zu achten. Andere leben aus dem Verlangen, dem Ernst des Lebens aus dem Weg zu gehen oder sind zu faul sich mit Konflikten auseinanderzusetzen. Und was ist mit dem Stolz, der Selbstgerechtigkeit, jener ungezähmten Sucht dannach, uns ständig über andere stellen zu müssen? "O nein, ich bin keiner von diesen dreckigen, sündigen Ungläubigen!"

Man sieht also, "das Fleisch" besteht aus weitaus mehr als nur dem einen Stück, dem die Schuld meistens von der prüden Garde zugeschoben wird. Mehr als alles andere, scheint der wahre Sündenbock die schwabbelige Masse in unseren Schädeln zu sein (siehe Römer 8:7).

Es waren nicht die Sünder, die Ehebrecher, Alkoholiker und Prostituierten die Jesus an die Römer auslieferten um Ihn zu kreuzigen, sondern die selbstgerechten, heuchlerischen religiösen Leiter Seiner Zeit, genauso wie dieselben pharisäischen Typen ihre Schafe bis auf den heutigen Tag kreuzigen um ihnen das Fell abziehen zu können.

Wer wirklich daran interessiert ist zu wissen wo diese ganze Übelkeit erregende Prüderei herkommt, sollte diese Zusammenstellung von Recherchen zum Thema "Das Christentum und Sex" lesen (sobald ich es fertig übersetzt habe). Die "Sex ist Sünde" Leier ist ebenso ein politischer Geniestreich des Teufels wie die Evolutions-"theorie," nur dass sie noch älter ist.
Es gab nichts das an Adam und Evas Nacktheit nicht völlig in Ordnung gewesen wäre bis sie von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatten (das Gute kannten sie ja bereits), die offensichtlich ihre Sichtweise der Dinge drastisch veränderte.
Nicht Sex ist das Resultat der Sünde, sondern Eure verdrehte Sichtweise! Eure erbärmlichen, selbstgerechten Verlängerungen eurer ach-so-frommen Egos die ihr euren Gemeinden als "Gott" andrehen wollt, nur damit ihr sie versklaven und kontrollieren könnt und um sicher zu stellen dass sie jeden Sonntag wieder kommen, damit sie auch bloß nicht ihre Errettung verlieren - wobei ihr ihnen natürlich die Wahrheit vorenthaltet dass sie ihre Errettung überhaupt nicht verlieren können! Ewige Unsicherheit, statt Frieden und Vertrauen.

Das traurige daran ist dass ihr den Rest der Welt - jene die zu klug sind um euren Schmalz zu glauben - krank macht bei dem Gedanken an einen Gott der so grausam wäre dass Er die Menschheit mit Geschlechtsteilen versieht nur um ihnen zu verbieten sie jemals zu benutzen. Das macht einfach nicht "klick" bei intelligenten Leuten. Darum steht das Christentum auch seinem Untergang bevor. Zumindest dem Untergang jener hohlen, getünchten Schale die ihr wagt nach Seinem Namen zu benennen, und Jesus wird euch auch nicht abholen bevor das passiert!
Der Rest der Welt hat schon lange kapiert dass das was ihr versucht ihnen anzudrehen Kappes ist. Sie hören auf ihre Körper. Sie sehen sich die Natur an - einschließlich ihrer Körper - und sehen dass es "gut" ist, nicht schlecht, wie ihr es versucht ihnen weiszumachen. Vielleicht ist es nicht mehr "sehr gut," wie am Anfang, bevor die Erkenntnis des Bösen unsere Sinne verkorkst hat, aber keine Sorge, Er wird's schon wieder hinbiegen und es "sehr gut" machen, zu Seiner Zeit.
Ich behaupte ja nicht dass das Hauptmerkmal unserer Männlichkeit uns nie Scherereien gemacht hätte. Aber ich wage zu behaupten dass dieses Thema nur halb so interessant für uns alle wäre, und nur einen Bruchteil so gefährlich, wenn ihr religiösen, frommen und prüden Nichtkenner des wahren Gottes (=Liebe - ob euch's passt oder nicht) es nicht von Anfang an zu einem Riesentabu gemacht hättet.
Und es ist bei weitem nicht das größte aller Übel. Nicht annähernd so schlimm wie das was eure Politicker jeden Abend in den Nachrichten abziehen. Nicht annähernd so schlimm wie der Gestank dieser ganzen Heuchelei. Wann werdet ihr endlich ein wenig Barmherzigkeit mit der Welt haben? Na, freiwillig wahrscheinlich bestimmt nie. Ich nehme an, der Preis ist einfach zu hoch. All diese Macht und den Stolz aufzugeben. Es ist demütigend, sich vor einem anderen zu entblößen, und das zu tun was Gott uns im 1.Mose 1:28 aufgetragen hat. Wahrscheinlich viel zu demütigend für so manchen. Aber das gibt niemandem das Recht, Selbstgerechtigkeit zur Tugend zu machen. Damit richtet man nur viel mehr Schaden an als einem klar ist.

"Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen" (Galater 5:4).

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