Montag

Man lernt nie aus

Es stimmt tatsächlich: man lernt nie aus. Und ich meine, NIE! Niemals! Wahrscheinlich nicht einmal in der Ewigkeit. Probleme haben wir nur dann wenn wir das nicht erkennen und meinen, schon alles zu wissen was es zu wissen gibt. Aber was wissen wir wirklich? Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Menschen glauben zu wissen dass wir vom Affen abstammen, oder was z.B. die Schwerkraft ist. Dieses "Wissen" wurde ihnen ja auch von Kindheit an tagtäglich in die Köpfe gestopft, bis zu dem Punkt an dem es keinen Platz mehr gab für etwas neues.
Vielleicht ist Wissen der sicherste Weg Erkenntnis zu verhindern, oder wie ein Stuttgarter Wissenschaftler gesagt haben soll: "Die Wissenschaft, der große Irrtum von heute." Die Bibel drückt es so aus: "Das Wissen bläht auf, aber die Liebe baut auf" (1.Korinther 8:1), und setzt dann noch folgendes oben drauf: "Wer aber meint etwas zu wissen, der weiß gar nichts (1.Korinther 8:2). Ganz schön mutig, für ein 2000 Jahre altes Buch, so etwas zu behaupten, hmmm?
Paulus hatte noch so einiges zu sagen, über das Thema "Torheit/Weisheit," und den Unterschied zwischen dem was wir Menschen als Wissen bezeichnen & wie Gott die Dinge sieht, und er hätte es ja wissen müssen, wo ihm doch Gott einen Strich durch sein gesamtes vorheriges Wissen gemacht & seine Welt förmlich auf den Kopf gestellt hat.
Aber das war vor 2000 Jahren. Heute sind wie ja noch viiiieeeel klüger und schlauer als damals. Meinen wir. Ich bin kein überzeugter Fan der griechischen Philosophie, aber Sokrates hat es ganz gut ausgedrückt, mit seinem, "Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich nicht weiß..." oder so ähnlich. Von dem könnten sich einige von uns eine Scheibe abschneiden, die meinen sie wüssten so viel, nur weil sie vom Fernsehen oder gar aus Büchern oder dem Internet so viel gelernt haben.
Die wahre Kunst des Lebens kommt nicht vom Kopf, sondern vom Herzen, und weil die meisten von uns eben nie gelernt haben von Herzen zu handeln, anstatt vom Kopf aus, kriegen wir oft die einfachsten und grundlegendsten Dinge nicht auf die Reihe. Darum fallen schon die kleinsten Lebensgemeinschaften und Familien oftmals auseindander, weil wir es mit unserem ganzen Wissen nicht gelernt haben, wie man liebt. Ich rede aus eigener Erfahrung. Es bedarf tatsächlich mehr als Wissen um sein Leben auf die Reihe zu kriegen, um zu lernen wie man mit anderen klar kommt, um nicht ständig egoistisch zu sein.
Gott sei Dank gibt es solche die auf den ganzen Bluff um's Wissen nicht reinfallen... die, von denen Jesus sprach, "Selig sind die geistig armen, denn ihrer ist das Himmelreich" (Matthäus 5:5).

P.S.: Darum dass man am Ende manchmal sogar nicht einmal genau weiss wer man selber ist, geht es übrigens in dem Gedicht "Wer bin ich" von Dietrich Bonhoeffer, das ich soeben vertont habe...

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